Der Verschleiss der natürlichen Ressourcen und die damit verbundenen Abfallmengen stellen uns vor grosse Herausforderungen. Ein Lösungsansatz ist die Kreislaufwirtschaft: Dabei werden Rohstoffe möglichst effizient genutzt. Wie im Repairs Center von Schindler, wo Aufzugskomponenten wieder flott gemacht werden und so defekte Aufzüge und Lifte im Handumdrehen nachhaltig erneuert werden.
Was ist, wenn eine der Lösungen für eine nachhaltige Zukunft im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt? Sie ist zirkulär und heisst Kreislaufwirtschaft – ein Wirtschaftsprinzip, um ressourcenschonend und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig zu handeln. Die Grundidee der Kreislaufwirtschaft ist simpel: Rohstoffe sollen so oft wie möglich optimal genutzt, geteilt, wiederverwertet, recycelt oder repariert werden, um Abfälle zu vermeiden und natürliche Systeme wiederherzustellen. Auch in der Aufzugsbranche werden Ressourcen zunehmend ständig weitergenutzt und wiederverwendet. «Wir reparieren zwar schon seit Jahrzehnten diverse Aufzugskomponenten, aber in den vergangenen Jahren haben wir die Prozesse systematisch ausgebaut», sagt Urs Nick, Leiter des Repairs Center Schindler Schweiz in Ebikon. «Unsere Kernkompetenz ist das Refurbishment von Antrieben jeglicher Art und Grösse», sagt Nick. Unter Refurbishing, auch Generalüberholung genannt, versteht man den Prozess, ein altes oder ausgemustertes Produkt wiederherzurichten und auf den neusten Stand zu bringen, damit es seine ursprüngliche Funktion erfüllt.
In all den Jahren hat sich das Repairs Center innerhalb des Schindler-Konzerns einen Namen gemacht, um Lifte und Aufzüge zu reparieren. «Bei komplexen Aufgaben werden wir auch regelmässig von anderen Schindler-Ländergesellschaften beauftragt», sagt Nick. Zudem arbeitet das Repairs Center eng mit der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zusammen. «Wir sind oft in die Herstellung von Prototypen involviert», sagt Nick. Antriebsmotoren, die ins Repairs Center kommen, werden geöffnet und gereinigt. Nach einem Eingangsbefund und einer elektrischen Prüfung wird der Reparaturablauf definiert. Oft muss der Motor neu gewickelt, frisch imprägniert und neu gelagert werden. Nach der Fertigstellung der Arbeiten folgt eine Funktionsprüfung, die den täglichen Betrieb simuliert. «Die Motoren, die das Repairs Center verlassen, sind absolut neuwertig», betont Nick.
Die Vorteile vom Refurbishment von Motoren und anderen Ersatzkomponenten wie beispielsweise Aufzugssteuerungen sieht Björn Beyer zum einen in den günstigeren Konditionen für die Kundinnen und Kunden und zum anderen vor allem in der Zeit. «Unser Ziel ist es, einen Auftrag in einer vernünftigen Zeit zu erledigen, sodass der Aufzug, der defekt ist, der Kundin oder dem Kunden baldmöglichst wieder zur Verfügung steht», sagt der Leiter Reparaturwesen bei Schindler Schweiz. Er ist überzeugt, dass die Kundschaft künftig vermehrt revidierte Produkte nachfragen wird. «Reparieren statt wegwerfen ist ein Trend. Es gibt schon heute Kundinnen und Kunden, die auf das Recht auf Reparatur pochen, den Lift zu reparieren», erzählt Beyer. Sein Ziel ist es, den Anteil und die Zahl der revidierten Aufzugskomponenten in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. Dabei arbeitet Schindler auch direkt mit den Herstellern von Originalprodukten zusammen. «Wir sammeln gebrauchte Materialien und lassen sie vom Hersteller reparieren und revidieren. Dann speisen wir sie wieder in den Prozess ein – für eine unschlagbar lange Lebensdauer des Lifts», erklärt er.
Einen wichtigen Part in der Kreislaufwirtschaft spielt die Logistik. Das Central Warehouse von Schindler lagert gut 21'000 unterschiedliche Ersatzteile. «Dadurch ist unsere Ersatzteileverfügbarkeit sehr hoch», betont Beyer. Mit dem Innight- Service verfügt Schindler über einen effizienten und CO2-armen Lieferdienst. Servicetechnikerinnen und Servicetechniker können sich Ersatzteile dabei direkt in ihr Schindler-Fahrzeug liefern lassen. Um in Zukunft mit dem Service von Schindler noch mehr defekte Lifte und Aufzüge nachhaltig zu reparieren.