Sie stecken in unseren Autos, erledigen die Drecksarbeit, sind die Spezialisten im OP und leisten uns Gesellschaft: Roboter wie Pepper oder Atlas sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Bescheidenheit war noch nie seine Stärke. Darum verspricht Elon Musk, sein Roboter werde die Welt ein Stück besser machen. Wie das genau geschehen soll, wurde zwar während der Präsentation seines Tesla Bots nicht ganz klar. Aber wer selbstfahrende Autos baut und ins Weltall fliegt, dem kann man schon etwas zutrauen. Roboter bestimmen zunehmend unseren Alltag. Selten haben sie jedoch das menschenähnliche Aussehen, das uns seit Jahrzehnten zugleich fasziniert und gruselt. Denn der menschliche Körper eignet sich gar nicht besonders gut für die Aufgaben, die Roboter üblicherweise übernehmen. Doch wann wird eine Maschine zum Roboter? Und wie sehen sie eigentlich aus?
Wer heute mit einem Roboter sprechen möchte, kann dies längst tun. Ein besonders gesprächiges Exemplar ist Pepper. Die Entwicklung von SoftBank Robotics gilt als der erste persönliche und zu Emotionen fähige Roboter der Welt. Pepper ist 120 Zentimeter gross, 28 Kilogramm schwer und blickt mit seinen riesigen Kulleraugen so freundlich in die Welt, dass man ihn am liebsten in die Arme nehmen würde. 20 Motoren und drei verdeckte Räder sorgen dafür, dass er mit maximal 3 km/h über ebene Flächen flitzen und ein breites Repertoire an Körperhaltungen einnehmen kann. Pepper spricht 20 Sprachen und ist ein hervorragender Wegweiser und Kundenberater.
In einer vollkommen anderen Liga bewegt sich Atlas. Atlas ist kaum aus dem Gleichgewicht zu bringen, läuft sicher über unterschiedlichste Oberflächen, wirbelt saltomässig durch die Luft und tanzt besser als der kleine Pepper. Geschaffen wurde der autonome Laufroboter von Boston Dynamics. Seine Bewegungen sind verblüffend menschlich. Dass er sich scheinbar auch völlig autonom durch die Gegend bewegt, macht ihn ein bisschen unheimlich. Müssen wir uns schon bald vor Robotern fürchten? Wohl kaum, solange der Mensch schlauer ist. «Denn Maschinen, die intelligenter sind als der Mensch, könnten die Welt nach ihren Ideen entwickeln. Wir müssen deshalb eine freundliche künstliche Intelligenz entwickeln.»
Genauso eine Maschine ist auch da Vinci: Mit seinen vier Armen sieht er zwar aus wie eine Krake, operiert aber wie ein Weltmeister – auch in Dutzenden von Schweizer Spitälern. Und dies, ohne zu zittern oder zu ermüden. Gesteuert wird er von einem Chirurgen. Dass der Roboter die Bewegungen der operierenden Person auf andere Grössenordnungen umrechnen kann, macht minimalinvasive Eingriffe noch präziser. Dass der Roboter auch Kritiker*innen hat, ist nur verständlich. Denn wichtiger als jede noch so ausgeklügelte Technik ist der erfahrene Chirurg, der sie bedient. Dennoch: da Vinci habe die Urologie revolutioniert, ist Dr. Hubert John vom Kantonsspital Winterthur überzeugt.
Deutlich weniger blutig als in den Spitälern, wo da Vinci zum Einsatz kommt, geht es bei Festo zu. Das deutsche Hightech-Unternehmen ist führend im Bereich «Bionic Roboters», also bei jenen Robotern, die Biologie und Technik am eindrücklichsten vereinen. Dazu hat Festo das Bionic Learning Network ins Leben gerufen, wo es an Automatisationslösungen arbeitet, die von der Natur inspiriert sind. Die «tierischen Roboter» von Festo mögen zwar wie smarte Spielzeuge aussehen, sind aber hochkomplexe Entwicklungen, über die neue Technologien erprobt werden. Abgesehen davon, dass sie die Kompetenz von Festo zeigen, sollen sie junge Menschen für Technik begeistern.
Mit seinem humanoiden Aussehen entspricht der Tesla Bot perfekt den Vorstellungen, die wir von einem Roboter haben. Nur seien seine Möglichkeiten eher beschränkt, so der Tenor in Fachkreisen. Dass Elon Musk da ganz anderer Meinung ist, liegt auf der Hand. Der Tesla Bot werde in absehbarer Zukunft zum Begleiter, der ganz natürlich und unfallfrei durch die Welt navigiere, die für Menschenbedürfnisse gebaut wurde. Sein grosser Nutzen liege darin, dass er Aufgaben übernehmen werde, die repetitiv, langweilig oder gefährlich seien. Mit anderen Worten: Der Roboter macht die Drecksarbeit, während wir entspannt zurücklehnen.