Der Service, der die Schweiz in Bewegung hält
Nicht nur in Extremsituationen, auch im ganz normalen Alltag sorgen die Mitarbeitenden von Schindler für Höchstleistungen. Hunderte Servietechnikerinnen und Servicetechniker sorgen schweizweit dafür, dass Aufzüge zuverlässig laufen. Unterstützt werden sie von einem perfekt eingespielten System im Hintergrund.
Sieben Uhr dreissig, Basel-Aeschengraben. Vor dem Hauptsitz der Baloise herrscht reger Betrieb, als Sergio Crescenti sein Servicefahrzeug im Parkhaus abstellt. Routiniert schnappt er sich seine Werkzeugtasche und setzt die schwarze Anstosskappe auf. Wenig später steht er im Untergeschoss des Gebäudes, wo sich der Maschinenraum der Aufzugsanlagen befindet.
Von oben ist das Rucken und Surren der Kabinen zu hören, die sich durch die Schächte bewegen – ein vertrauter Sound, der den Raum füllt. Crescenti hat eine Lehre als Elektromechaniker absolviert. Gleich im Anschluss heuerte er bei Schindler an; das ist nun dreissig Jahre her. «Damals hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich so lange im gleichen Unternehmen bleiben würde», sagt er und schmunzelt. Heute betreut er in Basel ein eigenes Einsatzgebiet mit rund 65 Aufzügen – vom Bankenhochhaus bis zum Hotel.
Im Maschinenraum riecht es nach Öl und Metall, die Luft ist kühl. An den Wänden blinken Steuergeräte, Kabelstränge verlaufen in ordentlichen Bündeln über grauen Beton. «Vor Kurzem gab es in dem Gebäude mehrere Stromausfälle», erklärt Crescenti. «Also checken wir natürlich auch die Aufzüge.» Mit ruhigen Griffen prüft er Kontakte, liest Anzeigen aus, vergleicht Meldungen auf seinem Smartphone – seinem wichtigsten Arbeitsinstrument.
Während er seiner Arbeit nachgeht, erzählt er von früheren Zeiten, als Störungsmeldungen noch per Pager kamen und er die nächste Telefonkabine suchen musste. Heute läuft alles digital: Aufträge, Rapporte, Ersatzteilbestellungen. «Das Tempo hat zugenommen», sagt der 50-Jährige. «Aber auch die Möglichkeiten. Man lernt nie aus – und genau das macht den Job spannend.»
Unterstützung aus der Zentrale
Was Sergio Crescenti draussen erlebt, ist eng mit der Arbeit im Technical Operations Center (TOC) in Ebikon verbunden. Von dort aus werden zehntausende Aufzüge in der Schweiz überwacht. «Wir sehen oft früher als eine Kundin oder ein Kunde, dass sich eine Störung anbahnt», erklärt Gregor Gander, Leiter des TOC. Sensoren liefern laufend Daten, die Hinweise auf Abweichungen geben – etwa wenn eine Batterie schwächelt oder ein Sensor unregelmässig reagiert.
«Unser Ziel ist es, möglichst viel remote zu lösen», sagt Gander. «Wenn das nicht geht, erhält der Servicetechniker vor Ort eine detaillierte Anleitung und kann gezielt eingreifen.» Das Zusammenspiel aus Erfahrung, Daten und Kommunikation spart Zeit und Wege. Über eine App gelangen diese Informationen direkt auf das Smartphone des Servicetechnikers, inklusive Informationen zum Fehler sowie konkreten Handlungsempfehlungen. Ausserdem können die Mitarbeitenden vom Feld aus via App Feedback geben, ob die Diagnose des TOC gestimmt hat. «Diese Rückmeldungen helfen uns, unsere Analysen und Anleitungen laufend zu verbessern», erklärt Gregor Gander.
Wenn jedes Teil zählt
Im Untergeschoss des Versicherungsgebäudes ist Sergio Crescenti inzwischen fertig, die Aufzüge fahren reibungslos. Auf seinem Display quittiert er den Auftrag und dokumentiert die ausgeführten Arbeiten. Wenn der Servicetechniker für einen späteren Einsatz ein Ersatzteil benötigt, wird dieses im Central Warehouse (CWH) in Ebikon kommissioniert. «Bis 17 Uhr bestellt, am nächsten Morgen im Auto – das ist unser Standard», sagt Mark Hohmann, Leiter des CWH. «Wir haben über 1300 Mitarbeitende im Feld, wovon wir täglich rund 700 Technikerinnen und Techniker in der ganzen Schweiz beliefern.»
Stolz ist Mark Hohmann auf die Lieferperformance des CWH, die bei über 98 Prozent liegt. «Das schafft sonst kaum jemand», sagt er. 20'000 Ersatzteile liegen im Central Warehouse auf 10'000 Quadratmetern bereit – vom kleinsten Schalter bis zur kompletten Steuerungseinheit. Das Herzstück des CWH ist der sogenannte Innight-Service: Die Post liefert die Pakete mit den benötigten Ersatzteilen CO₂-neutral direkt in den Kofferraum der Schindler-Fahrzeuge. «So sparen wir wertvolle Zeit», sagt Hohmann. «Und unsere Leute können morgens direkt zu den Kundinnen und Kunden fahren, statt zuerst Material zu holen.»
Zurück in Basel. Wir verlassen den Baloise-Hauptsitz und wechseln die Strassenseite. Gleich gegenüber steht das Mövenpick Hotel Basel – auch hier ist Sergio Crescenti zuständig. In einer der Kabinen überprüft er die Bremse, löst einen Testalarm aus und kontrolliert das Dach. Was auffällt: Trotz seiner Routine geht Sergio Crestcenti stets hoch konzentriert und vorsichtig vor. «Man darf nie Routine aufkommen lassen», sagt er, während er die Revisionssteuerung wieder umlegt. «Safety hast du nicht nur auf dem Kopf, sondern auch im Kopf.»
Das Zusammenspiel macht den Unterschied
Was in Basel beginnt, endet selten dort. Jeder Handgriff, jede Datenauswertung, jede Ersatzteillieferung ist Teil einer fein abgestimmten Servicekette – von der Alarmmeldung bis zur Wiederinbetriebnahme. Gregor Gander vom Technical Operations Center bringt es auf den Punkt: «Der technologische Fortschritt wird weitergehen. Aber ohne Servicetechniker wie Sergio geht es nicht. Sie sind und bleiben das Gesicht von Schindler vor Ort.»
So schliesst sich der Kreis: vom Datenzentrum in Ebikon über die nächtliche Ersatzteillogistik bis zum Maschinenraum im Basler Untergeschoss. Tag für Tag sorgt bei Schindler ein Netzwerk aus engagierten Menschen und modernster Technik dafür, dass die Aufzüge im ganzen Land in Bewegung bleiben.