Schindler testet E-Moped im Stadtverkehr
In St. Gallen und Genf kurven Servicetechniker aktuell mit Elektrodreirädern durch die Stadt. Der Pilot ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Schindler.
In mehreren Schweizer Städten testet Schindler derzeit ein elektrisches Dreirad von Kyburz – das E-Moped ist eine nachhaltige und flexible Ergänzung zur bestehenden Fahrzeugflotte. Die wendigen Fahrzeuge kommen unter anderem in St. Gallen und Genf zum Einsatz und sollen den Arbeitsalltag der Servicetechniker:innen im urbanen Raum erleichtern.
«Es macht Spass – vor allem, wenn das Wetter passt», sagt Marcel Wüst, Servicetechniker und Feldtrainer. Im Vergleich zum Cargobike empfindet er den Kyburz als leichter und kräftiger, besonders wenn es bergauf geht. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h darf das Dreirad sogar durch Fussgängerzonen fahren – wie ein Velo. Die Reaktionen bei den Kunden und aus der Bevölkerung sind durchwegs positiv: «Cool, wie die Post», habe ihm kürzlich ein älteres Ehepaar zugerufen.
Sicherheit als wichtigstes Kriterium
Auch Tobias Lendenmann, Service Leader Manager bei Schindler, sieht klare Vorteile: «Der Kyburz unterstützt unsere Nachhaltigkeitsziele. Gleichzeitig ist uns die Sicherheit unserer Mitarbeitenden besonders wichtig – das Fahrzeug muss zuverlässig und sicher sein, denn das oberste Ziel ist, dass alle gesund nach Hause kommen.»
Dass das E-Moped ein bewährtes Fahrzeug ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Schweizerische Post bereits seit Jahren auf dieses Modell setzt. Für Schindler bietet es zusätzlich einen entscheidenden Vorteil: «Es ermöglicht einen flexiblen Service in dicht besiedelten Stadtzentren, wo Autos zunehmend an ihre Grenzen stossen», sagt Tobias Lendenmann.
Autos sind in Stadtzentren oft ineffizient
Ralph Koch, Head Supply Chain Schweiz, betont die praktischen Herausforderungen im urbanen Einsatz: «Staus, Parkplatzmangel oder Bussen erschweren den Alltag unserer Servicemitarbeitenden erheblich. Häufig bleibt nichts anderes übrig, als lange Strecken zu Fuss zurückzulegen – das kostet Zeit und Effizienz.» Umso wichtiger seien die laufenden Tests, deren Ergebnisse zeigen sollen, ob sich der Kyburz flächendeckend einsetzen lässt. Ergänzend dazu prüft Schindler an verschiedenen Standorten auch den Einsatz von E-Cargobikes. «Mit beiden E-Fahrzeugen können unsere Mitarbeitende am Stau vorbeifahren, zudem entfällt die Parkplatzsuche», betont Ralph Koch.
Bis 2030: komplett elektrisch unterwegs
Schindler verfolgt das Ziel, bis 2030 die gesamte Fahrzeugflotte auf Elektromobilität umzustellen. Damit will das Unternehmen die CO₂-Emissionen weiter senken und seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Neben vollelektrischen Fahrzeugen spielen auch alternative Mobilitätslösungen wie der Kyburz oder Cargobikes eine wichtige Rolle. Ein weiterer Teil des zukunftsgerichteten Konzepts: In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule OST entwickelt Schindler ein neues Modell, bei dem Monteure nicht mit dem schweren Dieselbus auf die Baustelle fahren. Stattdessen wird das benötigte Werkzeug und Material in einer Box direkt auf der Baustelle deponiert, so dass die Monteure mit einem kleinen Elektroauto, einen E-Bike oder gar mit dem öffentlichen Verkehr anreisen können.