Mit dem Helikopter aufs Schilthorn – wie James Bond
Schindler rüstet den Bau der neuen Bergstationen aufs Schilthorn mit acht Fahrtreppen und vier Aufzügen aus.
Nicht im Geheimdienst ihrer Majestät, sondern im Auftrag der Schilthornbahn AG hat das Fahrtreppenteam von Schindler Schweiz Mitte Februar zwei Fahrtreppen auf den Piz Gloria (oder Schilthorn) transportiert. Die Fahrtreppen wurden über drei Stationen mit der Seilbahn nach oben befördert. Das Fahrtreppenteam wird – wie viele andere Arbeiter – mit dem Helikopter auf den Gipfel geflogen. Genauso wie es George Lazenby als James Bond 1969 im Film «Im Geheimdienst ihrer Majestät» getan hat, um seinen Erzfeind Blofeld auszuschalten. Dieser hatte sich auf Piz Gloria verschanzt.
Der Gipfel auf 2970 Metern über Meer ist derzeit eine Grossbaustelle. Arbeiter spitzen mit Bagger Fels weg, betonieren Wände, ziehen Kabel ein. Und das alles mitten im alpinen Hochgebirge. Mitte Februar scheint zwar die Sonne. Das Panorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau auf der einen und dem Thunersee auf der anderen Seite ist atemberaubend. Die Temperaturen liegen meist im zweistelligen Minusbereich. Und nicht immer scheint die Sonne. Oft herrschen starke Winde und es schneit. Schnell liegt ein Meter Neuschnee.
Am Berg ist eine exakte Planung entscheidend
Und doch gehen die Bauarbeiten planmässig voran. Die ersten zwei von vier Fahrtreppen des Typs Schindler 9300 werden derzeit installiert. Insgesamt liefert Schindler Aufzüge AG acht solche Fahrtreppen, zwei Personenlifte des Typs Schindler 3000 und zwei Warenlifte Schindler 2600 für den Neubau der Seilbahnstationen am Schilthorn. «Projekte in den Bergen sind immer eine Herausforderung. Die meteorologischen Bedingungen erfordern grosse Flexibilität. Verzögerungen wegen Schneefall oder starken Winden müssen einkalkuliert werden. Hier sind kurze Kommunikationswege mit der Bauleitung notwendig, damit wir gemeinsam und schnell Lösungen finden können», sagt Marco Bühler, Leiter Fahrtreppen von Schindler Schweiz.
Sein Team hat breite Erfahrung in Projekten am Berg: Auf der Testa Grigia (3500 M.ü.M.) bei Zermatt, in Verbier oder auf dem Titlis (3000 M.ü.M.) waren und ist das Schindler-Fahrtreppen-Team im Einsatz. «Jedes Projekt ist einzigartig, das ist spannend und macht Freude. Entscheidend für den Erfolg ist eine gute Planung der Logistik. Wir definieren bei Bergprojekten gleich zu Projektbeginn mit der Bauleitung den Transport und produzieren die Fahrtreppen in unserem europäischen Werk frühzeitig», betont Marco Bühler. So werden etwa auf den Titlis die Fahrtreppen mit dem Helikopter geflogen, auf das Schilthorn lassen sich die tonnenschweren Treppen mit der Seilbahn nach oben transportieren.
Effiziente und nachhaltige Mobilität
Es ist ein Jahrhundertprojekt, an dem die Schilthornbahn AG seit 2022 arbeitet. Die gesamte Bahn vom Talboden in Stechelberg auf den fast 3000 Meter hohen Gipfel soll modernisiert und teilweise ersetzt werden. Kostenpunkt: 130 Millionen Franken. Erst im Frühjahr 2026 werden alle drei Abschnitte im Doppelbetrieb, sprich mit je zwei Kabinen, fertiggestellt sein. Mit dem Ersatz der in die Jahre gekommenen Bahnen soll die Reisezeit verkürzt und damit mehr Personen pro Tag die eindrückliche Aussicht vom Gipfel ermöglicht werden.
Für den reibungslosen Transport spielen die Fahrtreppen und Aufzüge eine entscheidende Rolle. Sie helfen die Tourist*innen und Skifahrer*innen bequem und effizient auf den Berg und wieder hinunterzuschleusen. «Dafür steht Schindler: Für eine effiziente und nachhaltige Mobilität. In den Städten, aber auch am Berg», sagt Marco Bühler.