Schindler Lausanne: Ein Weltkriegsbunker als Chalet getarnt Schindler Stories
Die Fahrt mit dem Aufzug 200 Meter in den Berg hinunter hat etwas Unheimliches. Vor allem, wenn man sich neben der Reise ins Berginnere auch vorstellt, wie das vor knapp 90 Jahren war. Damals nutzten in der frisch gebauten Festung Pré-Giroud Schweizer Soldaten den Warenlift von Schindler. Sie waren hier stationiert und zielten während des zweiten Weltkriegs mit ihren Kanonen auf die Französisch-Schweizerische Grenze, die in Sichtweite nur wenige Kilometer entfernt liegt. Dort hatten die deutschen Soldaten Stellung bezogen hatten. «Die Anspannung und auch die Angst war gross, dass es zu einem Angriff kommen konnte», erzählt Jean-Michel Charlet. Er ist Präsident der Artilleriefestung, die der Schweizer Bundesrat im Zuge der Bedrohung eines Kriegs im Jahr 1937 oberhalb des jurassischen Städtchens Vallorbe bauen liess.
Das Team von Schindler Lausanne kümmert sich um den Service des Aufzugs in der Festung. «Der Aufzug wurde zwar 1960 modernisiert, er ist aber noch fast in Originalzustand», sagt Servicetechniker Serge Paquier. So wird die Anlage nach wie vor mit einer elektromechanischen Relaissteuerung betrieben. «Für den Notfall ist die Kabine beispielsweise auch noch mit einer Schere fürs Drahtgitter und einer Leiter zum Herausklettern ausgestattet», erzählt Serge Paquier. Die Festung ist gehört heute einer Stiftung, die sie unterhält und in Form eines Museums der Öffentlichkeit zugänglich macht. Ein Besuch lohnt sich!