Roboter-Revolution auf der Baustelle Die Roboter erobern die Baustelle
Eine neue Generation von Robotern bewegt sich Richtung Baustelle. Die Helfer sind klein wie Hunde und stark wie Herkules und entlasten den Menschen bei repetitiven, schwierigen oder gefährlichen Arbeiten.
Chaoswelt Baustelle: schwieriges Terrain für Roboter
Weil sie sich fortlaufend verändern, sind Baustellen ein schwieriges Terrain für Roboter. Bei halbautomatisierten Robotern spielt das eine untergeordnete Rolle, denn die Operatoren müssen sie ohnehin an ihren Standort bringen. Es gibt auch Roboter, die dem Menschen mithilfe der «Follow-me»-Technologie auf Schritt und Tritt folgen. Weil aber auch autonome Roboter neue, überraschende Hindernisse nicht ohne Weiteres umgehen können, stehen Forschende vor besonderen Herausforderungen. Der Roboter benötigt einen Kanal, über den er ständig mit neuen Informationen gefüttert wird. Dazu braucht es unter anderem eine Software-Schnittstelle. Dabei gehört es zu den weiteren Zielen der Wissenschaftler, das Building Information Modeling zu optimieren.
Ein Mittelsmann für die Praxis
Weil Wissenschaft und Praxis oftmals zwei Paar Stiefel sind, gibt es Experten wie Dr. René Jähne. Er arbeitet am Forschungsinstitut NCCR Digital Fabrication. Jähne ist eine Art Mittelsmann. Wie seine Arbeit funktioniert, zeigt das Beispiel des vierbeinigen Laufroboters ANYmal. Eigentlich soll er Inspektionsrundgänge machen, wo er Armaturen abliest, Bildschirme checkt, Leuchtdioden prüft und Fehler-Reports sendet. ANYmal kann die Bauleitung massiv entlasten. Bis eine Entwicklung reif für die Baustelle ist, vergeht viel Zeit. Neben technischen und praktischen sind auch rechtliche Aspekte zu klären. Und die Konkurrenz schläft nicht: Mit Spot von Boston Dynamics ist ein anderer vierbeiniger Roboter am Markt.
YouTube Video: Schindler Innovation - Robot Dog
Der nächste Schritt: künstliche Intelligenz
Die Weiterentwicklung der Roboter mithilfe von künstlicher Intelligenz ist der nächste Schritt. Die fleissigen Vierbeiner liefern dann nicht mehr nur Bilder und Daten von der Baustelle, sondern erkennen auch gleich Probleme, Schäden oder Zeitverzögerungen und schlagen Lösungen vor. Auch der 3-D-Druck, bei dem ein Roboter Schicht für Schicht Wände und Häuser hochzieht, steckt in der Weiterentwicklungsphase. Es existieren sogar Ansätze, Roboter im Rudel einzusetzen. In den Augen von Jähne müssen sich Roboter am Bau allerdings verändern, um den Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden. «Wir bräuchten Maschinen mit nachgiebigen Aktuatoren, zum Beispiel einer Drehfeder zwischen Elektromotor und starrem Roboterarm.»